Vierbeiniger Besuch im Biologieunterricht

In den 5ten Klassen von Frau Riemann und Herrn Durm war im November vierbeiniger Besuch zu Gast: Andi, der ca. 8 Jahre alte Hund von Frau Hoffmann. Andi ist ein ehemaliger Straßenhund aus Polen, der über eine Tierschutzorganisation nach Deutschland kam und über das Tierheim Esslingen vermittelt wurde.

In Klasse 5 steht im Biologieunterricht das Thema „Hund“ im Bildungsplan. Neben den anatomischen Besonderheiten im Körperbau und dem Bau des Fleischfressergebisses ist auch das Verhalten von Hunden ein wichtiger Aspekt im Unterricht. Hier gibt es durchaus viel Halbwissen und Fehlvorstellungen, nicht nur bei Kindern. So bedeutet zum Beispiel das Schwanzwedeln nicht immer Freude oder das Gähnen heißt bei einem Hund in den allermeisten Fällen nicht, dass er müde ist. Da gerade in der Coronazeit die Anzahl der Hunde stark gewachsen ist, man also Hunden im Alltag sehr häufig – z.B. auch in unserem Fanny-Park – begegnet, ist es wichtig zu wissen, wie man sich gegenüber Hunden richtig verhält. Dazu gehört in erster Linie das Wissen darüber, wie man sich einem Hund richtig nähert, wie man ihn richtig streichelt und wie man seine Körpersprache richtig liest. Unser schöner Fanny-Park war natürlich wie gemacht für einen Vor-Ort-Termin, um dabei viel über die genannten Aspekte zu erfahren . Die Fünftklässler haben Andi neugierig und freudig aber – ganz wichtig –  ruhig begrüßt. Sie konnten Andi beobachten, der es natürlich in der für ihn fremden Umgebung super spannend fand: es wurde geschnüffelt und markiert was das Zeug hielt. Dabei gab es viel Wissenswertes über den Geruchssinn von Hunden zu erfahren. Natürlich durfte Andi auch herausfinden, in welcher Schülerhand sich ein Leckerchen verbarg und er konnte zeigen, dass er in der Lage ist, einen Schüler anhand seines Individualgeruchs zu finden. Das nennt man Mantrailing und das trainiert Andi genauso wie das Apportieren. Auch das konnten sich die Schülerinnen und Schüler vorführen lassen und haben dabei Interessantes über den Seh- und Hörsinn von Hunden erfahren. Am Ende konnten noch viele Fragen beantwortet und natürlich Andi auch gestreichelt werden. Eine gelungene Abwechslung für die Schülerinnen und Schüler, die auch Andi gefallen hat (natürlich vor allem wegen der vielen Leckerchen 😉), der danach k.o. in sein Körbchen gefallen ist und tief und fest geschlafen hat. Im Anschluss an seinen Besuch hat Andi sogar ein Gedicht bekommen, welches drei Schülerinnen und Schüler aus der Klasse von Herrn Durm über ihn verfasst haben. Andi war der Meinung, das muss in die Hauspost 😊 Vielen Dank an die kreativen Schreiber Susanna, Leo und Lina.

Noch eine Bitte: sollte der Wunsch nach einem Hund bestehen und ist man sich über die Verantwortung und die Veränderungen im Alltag im Klaren, dann bitte auch Hunden aus dem Tierschutz eine Chance geben. In den Tierheimen warten viele Hunde – aktuell auch viele, die während der Coronazeit unüberlegt angeschafft und nun wieder abgegeben wurden. Es sind oft tolle Hunde, die unverschuldet im Tierheim landen und die eine zweite Chance verdient haben. Auch gibt es viele kleinere Tierschutzorganisationen vor Ort, die Hunde – in der Regel aus dem Ausland – vermitteln. Auch hier lohnt sich ein Blick und vielleicht entsteht daraus ja eine wunderbare Freundschaft.