UN-Klimakonferenz am Fanny

Am 23.10.2023 versammelte sich die gesamte Jahrgangsstufe 2 in der Gymnastikhalle des Fanny-Leicht-Gymnasiums in Stuttgart-Vaihingen. Der Anlass für diese Versammlung war die Simulation einer UN-Klimakonferenz, die durch den bundesweit tätigen gemeinnützigen Verein ‘‘Die Multivision e.V.‘‘ durchgeführt wurde.

Besuch des Bürgermeisters für Städtebau, Wohnen und Umwelt

Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Herr Pätzold

Die Klimakonferenz wurde dabei von Herrn Peter Pätzold, dem Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt der Landeshauptstadt Stuttgart, eröffnet. Zunächst informierte er die Schüler*innen über die anstehende Aufgabe: Wie fördert man Klimaschutz mit einem bestimmten Budget?

Theoretische Einführung in die Thematik des Klimawandels 

Nachdem Herr Pätzold den Schüler*innen lebhafte Diskussionen gewünscht hatte, wurden diese von Herrn Nichell, dem Vertreter der Multivision e.V. und Leiter der Klimakonferenz, in die zu besprechende Thematik eingeführt. Zunächst wurde über die Ursachen und Konsequenzen der globalen Erderwärmung aufgeklärt, wobei Fachbegriffe wie der ,,Treibhauseffekt‘‘ von den Schüler*innen definiert wurden. Die globale Temperaturveränderung seit der vorindustriellen Zeit und die damit einhergehenden Konsequenzen wurden hierbei von Herrn Nichell erläutert und anhand von Grafiken und Diagrammen veranschaulicht.

Start der Klimakonferenz

Im Anschluss begann die Simulation und die Schüler*innen wurden selbst aktiv. Zugeordnet wurden sie in sechs verschiedene Gruppen, die jeweils die Delegationen eines oder mehrerer Länder repräsentierten. Unter den agierenden Ländern befanden sich die USA, China, Indien, die Industrieländer wie z.B. Kanada und Japan sowie manche Schwellen- und Entwicklungsländer, z.B. Brasilien und die DR Kongo. Natürlich durfte auch die EU als wichtige Akteurin nicht fehlen.

Innerhalb der jeweiligen Delegation mussten die Schüler*innen daraufhin drei wichtige Entscheidungen treffen und Werte festlegen: In welchem Jahr werden die Emissionen ihren Höchststand erreichen? In welchem Jahr beginnen diese zu sinken und wie viel Prozent beträgt die jährliche Reduktionsrate? Die zweite wichtige Entscheidung betraf die Entwaldung: Um wie viel Prozent soll der Entwaldung entgegengewirkt werden? Mit wie viel Prozent soll die Aufforstung gefördert werden? Die dritte Entscheidung bezog sich dabei auf die Einzahlung in grüne Klimafonds, mit dessen Hilfe z.B. eine stabile Katastrophenhilfe geschaffen werden soll.

Multilaterale Kommunikation zwischen den Delegationen

Nach der erfolgreichen Festlegung der Werte innerhalb der Gruppen ging es bereits in den Dialog und die Verhandlungen mit den verschiedenen anderen Delegationen. Insgesamt gab es drei Verhandlungsrunden, bei der die in den Gruppen festgelegten Werte nach jeder Runde in die “C-ROADS climate interactive‘‘-Software des MIT eingetragen wurden. Die anfänglich festgelegten Werte konnten sich dabei durch das Schließen von Klimaabkommen mit den anderen Delegationen von Runde zu Runde verändern.

Durchsetzung des 1,5°C- Ziels?

Die speziell dafür programmierte Software des MIT berechnete dann den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur bis 2100. Trotz zahlreicher Verhandlungen, den geschlossenen Abkommen zwischen den Delegationen und der Anpassung der Werte, erreichten die Schüler*innen in der ersten Runde einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 2,8°C, in der zweiten Runde um 2,6°C und in der dritten Verhandlungsrunde um 2,1°C. Somit wurde das 1,5°C- Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015 trotz der intensiven und emotionalen Zusammenarbeit leider nicht erreicht. Dies zeigte den Schüler*innen jedoch, wie schwer es für die vielen Länder ist, Klimapolitik in die Tat umzusetzen, ohne ihre nationalen und wirtschaftlichen Interessen sowie ihr Budget außer Acht zu lassen. Gleichzeitig zeigte es ihnen, dass gerade eine solche multilaterale Kooperation unumgänglich ist, um dem Klimawandel effektiv entgegenzuwirken.